Wille kann wie ein Rinnsal sein, wie ein Bächlein, 0der wie ein Bach, ein Fluss, ein Strom der zum Meer fließt. Wille ist eine Bewegung von Lebensenergie, von Chi, von Prana, welches die Kanäle meiner Wesensprägung durchfließt und mein Leben formt. Wille ist meine Verbindung zur Welt.
Ist dieser Willensfluss wie in tausend Wassertropfen zersplittert, dann besitzt er keine formende Kraft, dann ist er nicht zielgerichtet, dann rinnt er dahin und dorthin. Seine potentielle Kraft ist verschwunden, sie zerstreut sich in alle Richtungen. Wer tausend Dinge will, der erhält am Ende überhaupt nichts, weil Lebensenergie blockiert ist. Willen-Zersplitterung ist wie Willenlosigkeit, – der Grundstock für ein unerfülltes, unglückliches Leben, in welchem nichts gelingt.
Jegliches Erkennen ist wert- und bedeutungslos, wenn das Erkannte nicht mit dem Willen zur Tat weitergeformt wird. Eine Erkenntnis, die im Kopf bleibt und nicht über die Emotionen, über „das Herz“ zu einem Handlungsstrang wird, ist keine Erkenntnis. Dieses sinnlose Kopfwissen kann Vorträge halten und dicke Bücher schreiben: alles ist intellektueller Nonsens, alles „Kopfmuster“ ohne jeden Wert.
Wie sagt die Upanischad: „Wie dein Wille, so ist dein Tun, Wie dein Tun, so ist dein Schicksal“.