Der Weg, den ich gehe, ist der, mein fremdgesteuertes, mein konditioniertes Bewusstsein zu befreien. Für diese Befreiung sind alle Dinge oder Zusammenhänge bedeutungsvoll, die nicht auf den Wegen der normalen Verhaltensmuster liegen; alle Dinge oder Zusammenhänge, die gesellschaftlich wenig oder überhaupt nicht bedeutend sind.
Es gibt keine Normalität, weil „normal“ immer lediglich das ist, was eine Mehrheit für richtig hält. In einer kranken Gesellschaft ist krank normal. Der Psychoanalytiker und Soziologe Erich Fromm hat dies auf den Punkt gebracht, als er sagte: „In einer kranken Gesellschaft hält man den Gesunden für verrückt“.
Es gibt Schleier, welche mich daran hindern, meinen Geist wesensgemäß zu gebrauchen. Hier die wichtigsten Nebelwände, die sich vor meine Wirklichkeit schieben:
Die 1. Nebelwand ist meine
Gier in allen ihren – auch ganz feinen – Formen, – ich will haben, haben, haben – und: Ich definiere mich durch das, was ich mir einbilde zu besitzen. Es ist einer der größten Irrwitze des homo sapiens, zu glauben, etwas sei mein. Dass alles geliehen ist, alles, – und auch noch auf Zeit, dies wird verdeckt durch die Nebelwand der Gier. Reißen wir sie ein.
Die 2. Nebelwand ist meine
intellektuelle Heuchelei. Es sind die Rationalisierungen des Verstandes, es sind die vordergründigen Erklärungsversuche, um die wahren Beweggründe zu verbergen. Mein vorzeigbarer Grund, warum ich etwas möchte oder tue, immer hochstehend, soll meine tatsächliche Motivation, mein emotionales Motiv verdecken. Oft werden die dümmsten Begründungen von sonst intelligenten Menschen akzeptiert, weil dieser Scheingrund einigermaßen einleuchtend ist, oder weil nicht opportun ist, darüber tatsächlich nachzudenken.