Ich setze mich an einen ruhigen Ort, lege mich oder setze mich mit geradem Rücken hin und atme tief und ruhig. Ich atme: tief, langsam, ruhig, ohne jeden Leistungsgedanken. Einfach tief atmen, die Bauchdecke hebt sich, die Brust hebt sich mit und ich atme. Ein, aus, ein aus, – Ich mache halt, ich höre auf. Ich stoppe meine Gedanken.
Ich gebe meinem summenden Bienenstock im Kopf die Anweisung zu stoppen. Ich gebe meinem ratternden Gehirn die Anweisung, jetzt nur auf den Atem zu achten, auf ihn genau aufzupassen.
Jetzt noch einmal die bereits geübte Grundübung des Atmens, das bewusste Atmen, das mich mein restliches Leben begleiten wird:
Tief einatmen, – kurze Pause, tief ausatmen, – kurze Pause, – tief einatmen,- kurze Pause, – tief ausatmen.
Ich kann mir dabei, um mein Gehirnkarussel zu stoppen, noch meinen Herzschlag zu Hilfe holen und gebe die Anweisung, beim Einatmen den Herzschlag zu zählen und beim Ausatmen den Herzschlag zu zählen.
Einatmen: Eins – zwei – drei – vier, ausatmen; eins- zwei – drei, – vier.
Einatmen: Eins – zwei – drei – vier, ausatmen; eins- zwei – drei, – vier.
Spüre ich meinen Herzschlag nicht, dann halte ich die Luft so lange an, bis er spürbar ist. Dann bleibt er.
Buddha sagt uns in seiner Lehrrede vom bewussten Atmen: „Wenn der Übende in der Lage ist, ohne Ablenkung bei der Übung zu bleiben, wenn er beharrlich und völlig wach ist, klar seinen Zustand versteht und unbeirrbar im gegenwärtigen Moment weilt, dann hat er den ersten Faktor des Erwachens erreicht.“ (Nach Thich Nhat Hanh: Das Wunder des bewussten Atmens S. 19)